Immer wieder werden wir aus dem Publikum heraus angesprochen: „Das Kabarett ist für Sie doch sicherlich nur ein Hobby...“

Hobby? Unser Kabarett-Duo „Die ZWEIfler“ ein Hobby??? Was ist das eigentlich genau, ein Hobby? Fragen wir doch den Allwissenden, den Großen Weisen Vater Wikipedia: „Ein Hobby … ist eine Tätigkeit, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt…“ stimmt, niemand zwingt uns auf die Bühne, höchstens vielleicht die Bühne selbst, denn das Spielen vor Publikum besitzt erhebliches Suchtpotential, weshalb wir auch ‚regelmäßig‘ mit ‚möglichst oft‘ gleichsetzen „…und die dem eigenen Lustgewinn oder der Entspannung dient. Lustgewinn, welch schönes Wort, aber in der Tat, Spaß macht das auf jeden Fall, nicht nur uns, sondern regelmäßig auch den Zuschauern. Entspannung stellt sich allerdings erst später ein, denn zunächst einmal sind zwei Stunden Vollgas gefragt.

Dabei müssen wir auf der Bühne eine professionelle Leistung bieten, weil wir mit Profis konkurrieren, nicht nur, was die Eintrittspreise angeht. Deshalb bevorzugen wir für unser „Hobby“ die Bezeichnung Nebenerwerbskabarettist, denn so, wie auch ein Nebenerwerbswinzer „richtigen“ Wein machen muss und keinen Essig, so müssen auch wir „richtiges“ Kabarett abliefern, und nichts, was dem Publikum qualitativ sauer aufstößt.

Und niemand redet uns da rein, denn wir machen alles selbst: Texten, Komponieren, Inszenieren, Plakatentwurf, Steuererklärung, Homepage, Chauffeur, Recherche, Vertrieb usw.; lediglich Grafik und Druck unserer Plakate überlassen wir anderen. Das bedeutet pro Jahr je ca. 500 Arbeitsstunden für uns beide, von denen das Publikum nur den kleinsten Teil mitbekommt. Doch dieses „richtige“ klassische Kabarett ist uns immer wieder ein Vergnügen, denn wir haben einfach Spaß an Satire und Hintersinnigem, ungewohnten Perspektiven und überraschenden Wortspielen und bieten so anspruchsvolle Unterhaltung für Mitdenker. Wir genießen das seltene Privileg, anderen pointiert unsere Meinung sagen zu können, und dafür auch noch belohnt zu werden.

Und so sind wir mit der Zeit zum wohl Dienst ältesten Kabarett-Duo der Republik herangereift, noch dazu in Gründungsbesetzung, mit mittlerweile reichlich 800 Vorstellungen und über 700 Texten in über 35 gemeinsamen Jahren.

Bleibt noch, die oft gestellte Frage zu beantworten, wie man eigentlich zum Kabarettisten wird. Ganz einfach: Zunächst einmal darf einem nicht alles einfach nur egal sein. Wer dann noch die Menschen mag, ihnen sehr genau zuhört, Spaß am sorgfältigen Formulieren und einen ausgeprägten Hang zur Selbstdarstellung besitzt, hat beste Voraussetzungen, uns Konkurrenz zu machen. Na, und wenn schon, in 35 Jahren sprechen wir uns wieder...

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